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Alicem Polat


Meine Daten
Geburtsjahrgang: 1998
UB/KV: Köln

Ist es das Alles noch wert? Bin ich zu frustriert von der Gesellschaft und der SPD? Kriege ich mein Leben eigentlich noch mit dem Ehrenamt Politik vereinbart?

Im Zuge meiner Kandidatur beschäftigen mich diese Fragen so sehr, weil ich merke, dass ich häufiger an meine Grenzen komme. Ich komme an meine Grenzen, weil die Sozialdemokratie ihrer historischen Verantwortung für mehr Gerechtigkeit zu sorgen nicht gerecht wird. Weil die Gesellschaft verstummt, während rechte Kräfte zur allgegenwärtigen Gefahr für BIPoC, Frauen und queere Menschen werden. Weil ich im Berufsleben merke, dass ich meiner Arbeit nicht in der Form nachkommen kann, wie ich es mal konnte. Aber offensichtlich handelt es sich hier trotzdem um ein Kandidaturschreiben.

Die Frustration erreicht manchmal den Punkt an dem man sich denkt: Jetzt erst recht. Aber nicht aus Trotz, sondern aus Tatendrang. Weil es die Sache wert ist. Weil jede Herausforderung eine weitere essenzielle Perspektive für politische Räume werden kann. Ich will es nochmal wissen und denjenigen aktiv ein Dorn im Auge sein, die mich so oder so als solchen sehen. Um der SPD auf die Nerven zu gehen, wenn sie es verdient. Um die Brücke zu schlagen zwischen Beruf und Politik. Um für meine Ideale einzustehen.

Ich bin vor inzwischen 7 Jahren in die SPD eingetreten, weil ich etwas gegen den Rechtsruck tun wollte. In verzweifelten Momenten frage ich mich, ob ich das geschafft habe. Zwar ist die SPD immer noch in meiner Überzeugung die einzige Partei, die ernsthaft etwas gegen rechte Kräfte und ihrem Zulauf unternehmen kann, doch ist es erschreckend, wie auch eine SPD Narrative übernimmt oder ihnen nicht entschieden genug entgegentritt. Ich will aber weiter für die progressiven Stimmen in der Sozialdemokratie einstehen. Ich will, dass wir Jusos unsere Partei zu realer progressiver Politik für diejenigen führen, die an die Sozialdemokratie aber nicht mehr an die SPD glauben.

Wenn ich über eine Brücke zwischen Beruf und Politik spreche, dann rührt das aus meiner persönlichen Erfahrung, als junger Mensch neu im Berufsleben angekommen zu sein. Denn ich beobachte wie diese Phase mich zu Herausforderungen aber auch zu einer hohen Erwartungshaltung führt. In politischen Räumen wird das manchmal übersehen. Denn der idealistische Zugang zu Themen, der intrinsisch motiviert ist, überschattet wie Schwierig es werden kann den Idealen in vollem Umfang nachzukommen. Um mehr Sensibilität zu schaffen, will ich genau hier meine Perspektive einbringen können.

Neben der strukturellen, hat das Themenfeld Arbeit jedoch auch eine klare inhaltliche Dimension. Meinen Schwerpunkt möchte ich gerne im Querschnitt der Gesundheits- und der Arbeitspolitik einbringen. Dabei geht es mir insbesondere um die Betonung der Relevanz von Daseinsvorsorge und den Menschen, die das System durch Arbeit tragen.

Für all Das und vieles mehr möchte ich im nächsten Landesvorstand kämpfen. Für viel Grundlagenarbeit und neue und neu geglaubte progressive Inhalte, die die SPD aber insbesondere die Gesellschaft voranbringen. Über eure Unterstützung dabei würde ich mich sehr freuen.

Solidarische Grüße, Alicem


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