Elisabeth Klein
Meine Daten
Geburtsjahrgang: 1994UB/KV: Köln
SPD-Mitglied seit: 2019
Berufliche Situation: Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Carolin Kirsch MdL
Liebe Jusos,
die nächste Landeskonferenz steht vor der Tür und mit ihr die Wahl eines neuen Vorstandes. Trotz meiner 30 Jahre bin ich noch nicht bereit in Juso-Rente zu gehen und möchte die nächsten zwei Jahre den Verband als Teil des Landesvorstandes mitgestalten.
Leben, wo mensch arbeitet
Junge Leute, die sich in der Ausbildung oder im Studium befinden, stehen vor der Herausfor-derung, dass sie sich das Leben in ihrer Ausbildungsstadt oft nicht mehr leisten können. Auch nach der Berufsausbildung und in Vollzeitarbeit, reicht das Einkommen häufig nicht aus, um in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen.
Während meiner Zeit in einer Kanzlei für Baurecht habe ich an der Planung neuer Wohnquar-tiere mitgearbeitet. Die Gestaltung von Wohnraum, notwendiger Infrastruktur und sozialen Treffpunkten ist eigentlich eine spannende und wichtige Aufgabe, aber nicht, wenn die Arbeit hauptsächlich für kapitalistische Bauunternehmen entwickelt wird. Solche Unternehmen, die den dringend benötigten Wohnraum nur für Besserverdienende bauen und damit Bürger*innen, die mit ihrer Arbeit eine Stadt erst lebenswert machen, verdrängen.
Es wird Zeit, dass wir, die Politik, die Stadtentwicklung wieder selbst in die Hand nimmt. Die Kommunen müssen gemeinsam mit dem Land Wohngebiete entwickeln und günstigen Wohnraum in guten Lagen schaffen. Jungsozialistische Stadtentwicklung muss aber über günstigen Wohnraum hinausgehen. Lebenswerte Städte und Dörfer brauchen guten öffentlichen Nahverkehr, notwendige Infrastruktur, Kultur- und Bildungsangebote, Grünflächen und müssen ohne Angsträume auskommen.
Damit die Menschen wieder leben können, wo sie arbeiten.
Antirassismus als Teil unserer DNA
Wir Jusos stehen für Chancengerechtigkeit. Deswegen ist es unsere Pflicht, Rassismus in all seinen Formen entschlossen entgegenzutreten. Rassismus betrifft Menschen mit Migrations-geschichte in allen Lebenslagen, sei es Bildung, Gesundheit, Soziales oder auch Arbeit.
Wir brauchen konsequent rassismuskritische Bildungsarbeit, um die Herausforderungen ge-meinsam angehen zu können. Ziel der nächsten Jahre wird es sein, Antirassismus als Grund-wert für uns und unsere Arbeit zu definieren. Dafür müssen wir unsere Arbeit stetig weiter-entwickeln und uns auch kritisch mit uns selbst beschäftigen.
Lachen wie Harris
Wenn Frauen* Politik machen, wird ihr äußeres Erscheinungsbild oft mehr kommentiert als ihre politischen Inhalte. Das aktuelle Beispiel ist Kamala Harris, der die Republikaner*innen ihre Kompetenz absprechen, weil ihr Lachen „verrückt“ und „hysterisch“ sei.
Verhaltensweisen werden abhängig vom Geschlecht unterschiedlich bewertet, Männern wird mehr zugetraut und Frauen* werden kleingehalten. Die Angst der Männer vor Machtverlust spürt mensch immer wieder. Nicht nur in der Gesellschaft, sondern leider auch in unserem Verband. In den nächsten zwei Jahren möchte ich weiter daran arbeiten, dass Geschlechter nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern solidarisch miteinander sind. Denn den feministischen Kampf können Frauen* nicht allein führen, wir brauchen die Unterstützung der Männer. Weil Feminismus alle was angeht und allen nützt.
Lachen bedeutet nicht fehlende Kompetenz, sondern
Politik darf Spaß machen
Auch in einer Welt voller Krisen, muss und darf die Politik Spaß machen. Als politische Heimat müssen wir Jusos ein Verband sein, in dem sich alle willkommen fühlen und sie selbst sein können. Wir müssen Awareness schaffen und die Strukturen stärken. Die Strukturen dürfen nicht nur greifen, wenn es zu spät ist, sondern wir brauchen auch präventive Arbeit. Nur dann gelingt der gemeinsame Kampf für eine gerechtere Welt!
Last but not least – noch was zu mir
Ich bin Elli und eine der wenigen Jurist*innen in diesem Verband. Während ich auf einen Platz für mein Referendariat warte, arbeite ich für Carolin Kirsch, die Landtagsabgeordnete aus Köln-Mülheim. Seit Februar darf ich Co-Vorsitzende der Jusos Köln sein, nachdem ich dort vorher zwei Jahre stellvertretende Vorsitzende war.
In meiner Freizeit nehme ich mir vor viel zu lesen, Sport zu machen und was sonst so gesund ist. Klappt ehrlicherweise semioptimal. Meistens treffe ich mich dann doch mit Freunden oder verfalle dem TrashTV.
Glück auf! Eure Elli