Evin Kina
Meine Daten
Geburtsjahrgang: 1995UB/KV: Bielefeld
SPD-Mitglied seit: 2017
Was ich mitbringe – meine inhaltlichen Perspektiven
Liebe Genoss*innen,
mit großer Begeisterung und einem tiefen Gefühl der Verantwortung bewerbe ich mich erneut für den Landesvorstand der NRW Jusos. Die vergangenen Jahre waren für mich eine Zeit des Lernens, Wachsens und des unermüdlichen Einsatzes für die Werte, die uns verbinden. Es war eine Zeit, in der ich nicht nur meine politischen Überzeugungen weiterentwickeln konnte, sondern auch tiefe Einblicke in die Herausforderungen und Chancen unserer Zeit gewonnen habe. Die Erfahrungen, die ich in der gewerkschaftlichen Arbeit, im internationalen Engagement und im Kampf für soziale Gerechtigkeit sammeln konnte, haben mich darin bestärkt, dass unser gemeinsames Handeln entscheidend für die Zukunft ist, die wir uns wünschen.
Internationalismus und Zeitenwende
Der Internationalismus ist der Herzschlag unserer Arbeit und spiegelt sich in unserem unermüdlichen Einsatz für eine gerechte und solidarische Welt wieder. Ich habe mich intensiv mit der Arbeit unserer europäischen Dachorganisation und der International Union of Socialist Youth (IUSY) beschäftigt und dabei unsere sozialistischen Werte auf der internationalen Bühne vertreten dürfen. Wir stehen vor enormen globalen Herausforderungen: der Klimakrise, Konflikten, humanitären Katastrophen und dem Kampf gegen Armut. Diese Probleme können wir nur gemeinsam angehen, indem wir den Blick über nationale Grenzen hinaus richten und eine weltweite Solidarität aufbauen.
In Zeiten der globalen Umbrüche, die wir als Zeitenwende erleben, ist es unerlässlich, dass wir als Jusos entschlossen handeln. Mein Ziel ist es, die Europäische Union nicht nur als Wirtschaftsunion, sondern als echte Sozialunion zu gestalten. Das bedeutet, dass wir für faire Steuern, eine starke Asylpolitik und gemeinsam investierte Klimaschutzmaßnahmen eintreten müssen. Auch auf internationaler Ebene setze ich mich dafür ein, eine gerechte Wirtschaftsordnung zu fördern, die den Zugang zu Chancen allen Menschen weltweit gewährt. Die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und deren Auswirkungen ist dabei ebenso wichtig wie der Schutz der Menschenrechte und eine nachhaltige Zukunft.
Innenpolitik und sozialer Zusammenhalt
Eine zukunftsweisende Innen- und Sicherheitspolitik muss weit über repressive Maßnahmen hinausgehen und die Bedürfnisse aller Menschen in den Mittelpunkt stellen. Statt den traditionellen Mustern zu folgen, bei denen auf Straftaten oder Bedrohungsszenarien mit verschärften Eingriffsbefugnissen für die Polizei reagiert wird, ist es notwendig, einen linken Gegenentwurf zu entwickeln. Dieser Gegenentwurf sollte auf Prävention und die Bekämpfung der sozialen Ursachen von Unsicherheit setzen.
Besonders wichtig ist es, dass die Perspektiven von Menschen, die von Rassismus betroffen sind, berücksichtigt werden. Ihre spezifischen Sicherheitsbedürfnisse müssen ernst genommen und in die Gestaltung der Politik einbezogen werden. Zudem bedarf es einer Reform der Polizeistrukturen aus einer jungsozialistischen und intersektionalen Perspektive. Eine bürger*innennahe Polizei, die präventiv arbeitet und eng mit den Betroffenen zusammenarbeitet, kann effektiver sein und dazu beitragen, dass alle Menschen gleichermaßen geschützt werden.
Auch der Schutz der Freiheitsrechte, insbesondere im digitalen Raum, ist von zentraler Bedeutung. Es gilt, staatlichen Eingriffen klare Grenzen zu setzen und einen digitalen Strukturwandel zu fördern, der nach sozialen Grundsätzen gestaltet ist und die Rechte des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt. Ein sozialistischer Freiheitsbegriff, der aktiv Freiheitsrechte schützt, ist hierbei unerlässlich.
In der Innenpolitik muss der Zusammenhang zwischen innerer und sozialer Sicherheit verdeutlicht und ausgestaltet werden. Sicherheit entsteht nicht durch verstärkte Eingriffe, sondern durch die Schaffung gesicherter Lebensverhältnisse für alle. Es ist notwendig, eine Politik zu verfolgen, die sich nicht nur auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Mehrheitsgesellschaft konzentriert, sondern die Rechte und Bedürfnisse aller Menschen berücksichtigt und fördert. Nur so kann eine gerechtere, solidarische und sicherere Gesellschaft entstehen.
Gewerkschaftliche Bündnisarbeit
Für mich ist die enge Zusammenarbeit zwischen den Jusos und den Gewerkschaften von entscheidender Bedeutung, da wir uns beide als Teil der Arbeiter*innenbewegung verstehen. Diese historisch gewachsene Nähe beruht auf gemeinsamen Zielen und Werten, die uns im Kampf für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen verbinden.
Wir Jusos erkennen die Gewerkschaften in ihren verschiedenen Rollen an – sowohl als Sozialpartner*innen als auch als Vertreter*innen der Interessen der Arbeiterinnen. In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist es wichtiger denn je, dass sich progressive Akteur*innen in der Arbeiter*innenbewegung wieder stärker aufeinander beziehen. Gewerkschaften spielen eine zentrale Rolle, da sie vor Ort in den Betrieben präsent sind und die Lebensrealität junger Arbeiter*innen gut kennen. Unser Ziel muss es sein, die Verankerung der arbeitenden Bevölkerung in der SPD zu stärken, denn ohne diesen Druck von unten verliert sozialdemokratische Politik an Durchsetzungskraft. Eine starke Zusammenarbeit zwischen Jusos und den Gewerkschaften ist essenziell, um sozialdemokratische und sozialistische Politik erfolgreich umzusetzen.
Ich möchte weiterhin dafür kämpfen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Richtung Demokratisierung aller Lebensbereiche zu erweitern. Dazu gehören wirtschaftsdemokratische Ziele ebenso wie das politische Streikrecht. Gemeinsam mit euch möchte ich die Zusammenarbeit zwischen den Jusos und den Gewerkschaften intensivieren, um für eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft zu kämpfen.
Antirassismus und soziale Inklusion
Antirassistische Perspektiven innerhalb unseres Verbandes sind essentiell, um rassistische Strukturen zu hinterfragen und zu bekämpfen. Für mich ist die eine Herzensangelegenheit, die im politischen Raum unbedingt Priorität haben muss. Rassismus ist nicht nur ein individuelles Problem, sondern eine tief verwurzelte gesellschaftliche Herausforderung, die sich in vielfältigen Formen äußert – von alltäglichen Diskriminierungen bis hin zu gravierenden Gewalttaten. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass staatliche Institutionen oft versagen, wenn es darum geht, rassistische Verhaltens- und Denkmuster konsequent zu erkennen und zu bekämpfen. Es ist unerlässlich, dass wir als Jusos kontinuierlich darauf achten, die Perspektiven und Erfahrungen marginalisierter Gruppen einzubeziehen und zu vertreten. Unsere politischen Entscheidungen und Initiativen müssen aus einer intersektionalen Perspektive heraus entwickelt werden, um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen aller Menschen gerecht werden, besonders derjenigen, die am stärksten von Diskriminierung betroffen sind. Wir müssen uns darüber hinaus auch kritisch mit der Rolle der staatlichen Institutionen auseinandersetzen und fordern, dass sie effektiver gegen rassistische Taten vorgehen. Dies erfordert eine lückenlose Aufklärung solcher Taten sowie eine grundlegende Reform der Strukturen, die Rassismus begünstigen oder ignorieren. Ich bin entschlossen, diesen Weg weiterzugehen und die antirassistische Arbeit innerhalb der NRW Jusos weiter voranzutreiben. Nur durch eine konsequente und umfassende Auseinandersetzung mit Rassismus können wir eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft schaffen, die wirklich alle Menschen einschließt und schützt.
Ich möchte als Mitglied im Landesvorstand der NRW Jusos ansprechbar für euch alle sein. Ich möchte wissen, welche Themen euch beschäftigen und euch auf dem Herzen liegen. Nur gemeinsam können wir Ungerechtigkeiten besiegen!
Freundschaft und Glück auf! Eure Evin