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Jonas Kamrath


Meine Daten
Geburtsjahrgang: 2001
UB/KV: Paderborn
SPD-Mitglied seit: 2019
Berufliche Situation: Student (Jura)

Liebe NRW Jusos, auf unserer letzten Regionalkonferenz haben mich die Jusos OWL als Kandidat für den nächsten Landesvorstand der NRW Jusos nominiert. Ich freue mich unfassbar über diese Gelegenheit und möchte euch mit diesem Schreiben einen Eindruck von meiner Kandidatur vermitteln.

NRW Jusos – Zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Die NRW Jusos leisten als Verband unfassbar wertvolle politische Arbeit. Gerade in den letzten Landesvorständen wurden wichtige Ansätze entwickelt, um die einzelnen UB/KV’s an dieser Arbeit noch stärker beteiligen zu können. Diese Ansätze gilt es in den nächsten zwei Jahren in enger Abstimmung mit den Vorständen der UB/KV’s zu reflektieren und zu verbessern. Ziel des nächsten Landesvorstandes muss sein, dass jeder UB/KV – unabhängig von seiner Größe oder Distanz zu Düsseldorf – das Gefühl hat sich an den Entscheidungen und Projekten auf Landesebene beteiligen zu können. Damit einhergehend müssen die Partizipationsmöglichkeiten der einzelnen Mitglieder und die Informationsflüsse im Verband dezentraler gestaltet werden. Dafür stehen uns im digitalen Zeitalter umfassende Möglichkeiten zur Verfügung. Nur so wird es uns gelingen diejenigen Mitglieder, die aufgrund von Care Arbeit, Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnissen u.ä. an den meisten der zentralen Angeboten in Präsenz nicht teilnehmen können, an der Arbeit des Verbandes teilhaben zu lassen. Unserem Anspruch als Jungsozialist*innen Politik gerade für Personen zu machen, die unter den kapitalistischen Ausbeutungsverhältnissen am meisten leiden, können wir nicht gerecht werden, wenn ein Großteil unserer Arbeit so ausgelegt ist, dass sie nur von denen betrieben werden kann, die es sich aufgrund eines deutlich größeren Umfangs an zeitlichen und finanziellen Ressourcen leisten können.

Innenpolitik

Innenpolitik bleibt ein Thema, welches von der Sozialdemokratie zu wenig und zu oberflächlich behandelt wird. Das ist gerade auf Landesebene fatal. Neben der Bildungspolitik gehört die Innenpolitik zu den wichtigsten Kompetenzbereichen der Landespolitik. Oft heißt es von SPD-Seite mit dem Thema könne man keine Wahlen bestreiten. Der Law und Order Mentalität der CDU gepaart mit der Beliebtheit des NRW Innenministers Reul hätten wir nichts entgegenzusetzen. Dabei ist längst bewiesen, dass gerade die Law und Order Politik der Konservativen nichts zur Verbesserung der Sicherheitslage beiträgt und diese in drastischen Fällen sogar noch verschlimmert.

Die beste Innenpolitik ist und bleibt eine gute Sozialpolitik. Nur wenn wir Bildung und sozial stabile Umfelder für alle in unserer Gesellschaft ermöglichen, können wir Kriminalität entgegenwirken. Wir dürfen uns weder in der Innenpolitik noch in anderen politischen Themenfeldern von den Narrativen der Konservativen und Rechten treiben lassen, sondern müssen unsere eigenen Ideen konsequent in den Vordergrund stellen. Dazu gilt es bis zur Landtagswahl die bestehende umfangreiche Beschlusslage der NRW Jusos zu dem Thema konzeptionell zusammen zu führen, zu ergänzen und der NRW SPD klar zu machen: Einen weiteren Landtagswahlkampf ohne innenpolitisches Konzept darf und wird es nicht geben!

Antifaschismus

Der Rechtsruck der deutschen Gesellschaft und Parteienlandschaft ist die größte Bedrohung unserer Demokratie und bedroht damit unmittelbar sämtliche politische Vorhaben der Sozialdemokratie im Gesamten. Kern der antifaschistischen Arbeit ist die Bündnisarbeit vor Ort. Gerade in ländlicheren Regionen gestaltet diese sich jedoch teilweise schwierig. Über die Coronazeit sind zudem viele bekannte Kontakte und Strategien weggebrochen. Ich möchte im nächsten Landesvorstand die Unterstützung der Antifabeauftragten und UB/KV Vorsitzenden weiter stärken. Die Bedrohung durch Rechtsextreme ist in der ganzen Republik spürbar. Die Genoss*innen in den ostdeutschen Bundesländern kämpfen unseren antifaschistischen Kampf jedoch an vorderster Front. Dafür gebührt ihnen nicht nur unser Respekt, sondern auch unsere größtmögliche Unterstützung. Sei es bei Wahlkämpfen oder dem Widerstand gegen Neonaziaufmärsche. Die Mobilisierung zu diesen Veranstaltungen und die finanzielle und logistische Ermöglichung der Teilnahme durch die Jusos aus NRW kann und muss sich noch deutlich steigern.

Antifa ist Handarbeit – Aber nicht nur

Die Arbeit in Bündnissen und die Teilnahme an antifaschistischen Veranstaltungen sind elementar wichtig. Unsere antifaschistische Arbeit als Verband darf jedoch an dieser Stelle nicht stoppen. Wir müssen uns noch umfangreicher mit den Gründen für das Erstarken der Faschist*innen und Rechtspopulist*innen auseinandersetzen und Erklärungs- und Lösungsansätze entwickeln, die über das hinausgehen was unserer Arbeit bis jetzt zu Grunde liegt. Das ist insbesondere wichtig, um der Appeasement Strategie der SPD eine wirksame Gegenstrategie entgegenzusetzen.

Mit sozialistischen Grüßen, Jonas Kamrath


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