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Nina Gaedike


Meine Daten
Geburtsjahrgang: 1997
UB/KV: Münster
SPD-Mitglied seit: 2017
Berufliche Situation: Studentin im Master Gender Studies

Liebe Genoss*innen,

Die letzten zwei Jahre waren voller schöner Momente, gemeinsamer Kämpfe und Freundschaft. Ich möchte es nun nochmal wissen und kandidiere deshalb erneut als eure Landesvorsitzende. Weil ich der festen Überzeugung bin, dass ich noch so viel zu geben habe, weil ich mit euch gemeinsam weiter für unsere Ziele streiten möchte und weil ich weiß: Dieser Verband wird gebraucht. Ich kann es kaum erwarten, über meine Ideen mit euch ins Gespräch zu kommen und gemeinsam für den schönsten Landesverband der Welt aus purer Liebe alles zu geben!

Wacht auf, Verdammte dieser Erde

Als Jusos verstehen wir uns nicht nur in historischer Tradition der Arbeiter*innenbewegung. Für uns ist das Thema Arbeit und ihr Stellenwert innerhalb der Gesellschaft zentraler Anknüpfungspunkt all unserer Auseinandersetzungen. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns die aktuellen sozialen Krisen in genau dieser Fokussierung recht geben. Armut wächst, die Inflation befeuert den Reallohnverlust und noch immer ist Bildungsgerechtigkeit für arme Kinder und Jugendliche mehr Schein als Sein. Für immer mehr Menschen werden existenzielle Sorgen immer größer, die DGB-Gewerkschaften als zentraler Anker unserer Demokratie werden immer wieder von Liberalen und Konservativen angegriffen und absurde Debatten über die Einschränkung des Streikrechts geführt. Gleichzeitig nutzen immer mehr Vertreter*innen – auch von demokratischen Parteien – jede Gelegenheit, um Arbeiter*innen, Geflüchtete und Bürgergeldempfänger*innen gegeneinander auszuspielen. So wirken rassistische Strukturen und kapitalistische Ausbeutung ineinander, eine Verbesserung für all jene, die nichts außer ihrer Arbeitskraft haben? Fehlanzeige.

Trotz SPD und alledem

Und die SPD? Nun es könnte so einfach sein. Auf Bundesebene stellt unsere stolze Mutterpartei den Kanzler, nach der Euphorie der Bundestagswahl 2021 freuten auch wir Jusos uns über die neuen Chancen, endlich die Forderungen in die Praxis umzusetzen, für die wir Jahrelang in der Partei gestritten hatten. Wir alle wissen, dass es anders kam. Das Bürger*innengeld wurde zwar eingeführt, dann aber durch populistisches Gehabe von Hubertus Heil erst empfindlich eingeschränkt und droht nun im nächsten Haushalt endgültig jeden sozialen Anspruch zu verlieren. Die Ausbildungsplatzgarantie kam, aber erst nachdem die DGB-Jugend und wir dafür wochenlang rannten und ohne die so dringend benötigte Umlagefinanzierung. Währenddessen verliert sich Nancy Faeser wiederholt in rassistischen Narrativen und hat offensichtlich wie der Kanzler eine neue Vorliebe für Abschiebefantasien für sich entdeckt.

Wir alle erleben gerade hautnah mit, wie die Sozialdemokratie sich in die Bedeutungslosigkeit, weil nach und nach jeder Markenkern aufgegeben wird. Das ist natürlich nicht nur für die jungsozialistische Seele ein herber Schlag, sondern auch gefährlich für unsere Demokratie. Denn wenn die Sozialdemokratie aktiv rassistische Debatten anschürt und soziale Missgunst befeuert, wer kämpft dann noch dagegen an? Ich bin der festen Überzeugung, dass wir es sein müssen. Trotz SPD, trotz Olaf, trotz Haushalt und Sparwahn: Kämpfen wir dafür, dass die Sozialdemokratie sich nicht aufgibt, während Faschist*innen weiter an Zuspruch gewinnen. Denn die Europawahl gibt uns Recht: Wenn die SPD meint, mit rechten Takes Wähler*innen von den Faschos zurück zu gewinnen, irrt sie!

Im nächsten Jahr stehen die Bundestagswahl und die Kommunalwahlen an. Ich möchte gemeinsam mit euch unsere Macht als Verband nutzen und der Partei klar machen: Wir schmeissen den Wahlkampf nicht aus Prinzip, sondern nur für eine Sozialdemokratie, die sich nicht mit schuldig macht am Rechtsruck der Gesellschaft.

Freiheit und das ganze Leben

Mein Herzensthema ist und bleibt der Feminismus, dieser Verband ermöglicht mir seit nun fast sieben Jahren eine tiefe Auseinandersetzung und vor allem Vernetzung mit Gleichgesinnten. Mich erfasst immer wieder eine produktive Wut, wenn die gesellschaftliche Empathielosigkeit gegenüber dem Leid von FINTA deutlich wird. Sei es der strukturelle Ausschluss von Frauen aus Vollzeitbeschäftigung, die nie enden wollenden Berichterstattungen über Femizide oder die Erkenntnis, dass queerfeindliche Gewalttaten immer mehr zunehmen. Ich bin diesem Verband unglaublich dankbar, dass ich hier meine feministische Stimme gefunden habe. Gleichzeitig merke ich auch: Unsere Strukturen gehen häufig am eigenen feministischen Anspruch vorbei. Auch als Landesvorsitzende habe ich in den vergangenen zwei Jahren immer wieder patriarchale Machtstrukturen zu spüren bekommen. Und genau deshalb spielt es bei all meinem Engagement für mich immer eine Rolle, dass ich als Frau politisch aktiv bin. Dass ich als Frau Debatten anstoßen möchte und ja, auch dass ich als Frau als Landesvorsitzende kandidiere. In allem was ich tue, möchte ich zuallererst Feministin sein, anders bin ich nicht zu haben. Und ich möchte meine Erfahrungen und meine Position nutzen um in den kommenden zwei Jahren weiter an unseren feministischen Netzwerken zu arbeiten. Denn nur ein Stück vom Kuchen reicht uns nicht, wir wollen die ganze Bäckerei!

Aus purer Liebe

Mein Name ist Nina, ich bin 26 Jahre alt und seit fast sieben Jahren ist dieser Verband mein politisches Zuhause. Hier habe ich meine politische Stimme und viele liebe Freund*innen gefunden. Hier weiß ich, dass sich unser gemeinsamer Kampf lohnt. unser gemeinsamer Kampf lohnt. Frei nach den Worten des besten Künstlers dieser Welt, Herbert Grönemeyer: Die NRW Jusos geben mir den Halt, den ich so dringend brauch‘, um nicht zu brechen in Angesicht der Ungerechtigkeiten dieser Welt.

Die letzten zwei Jahre durfte ich das schönste Amt der Welt ausüben. Mit euch als Team auf Veranstaltungen, in den Unterbezirken und Kreisverbänden oder auf der Bundesebene gemeinsam für unsere Ziele zu streiten ist für mich keine Selbstverständlichkeit, sondern eine große Ehre.

Nochmal euer Vertrauen zu erhalten um erneut Landesvorsitzende sein zu dürfen, würde mir alles bedeuten, denn ich will weiter aus purer Liebe alles geben!

Freundschaft und Glück Auf! Eure Nina


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