Robin Busch
Meine Daten
Geburtsjahrgang: 2003UB/KV: Märkischer Kreis
SPD-Mitglied seit: 2017
Berufliche Situation: Tischler, Student (VWL)
Wir NRW Jusos haben einen hohen Anspruch an uns selbst: als größter Landesverband und progressiver Jugendverband im bevölkerungsreichsten Bundesland wissen wir, wie Politik auf der Straße und in den Parlamenten gemacht wird. Wir sind dabei, wenn Listen für die Kommunalwahlen besetzt werden, wenn Klimaaktivist*innen demonstrieren oder Gewerkschaften den Arbeitskampf führen – und dabei schaffen wir es, inhaltlich so stark zu sein wie keine andere Organisation.
Entlang unserer Grundwerte des Sozialismus, Feminismus, Antifaschismus und Internationalismus haben wir eine reichhaltige Beschlusslage aufgebaut, die uns von A wie Asylrecht bis Z wie Zeitarbeit zeigt, wie unsere Welt der Freien und Gleichen aussehen kann. Für diese Welt lohnt es sich zu kämpfen- und wenn der Faschismus wieder zurück in unsere Parlamente und auf unsere Straßen drängt, ist es umso wichtiger, dass wir als Jusos einen linken Gegenentwurf zu Nationalismus und völkischen Ideen vertreten. Erst Recht dann, wenn die Kanzlerpartei SPD, insbesondere in der Asylpolitik, sozialdemokratische Überzeugungen links liegen lässt.
Schwerpunkte
Seit meiner Ausbildung zum Tischler habe ich angefangen, mich in der IG Metall Jugend vor Ort und NRW weit zu engagieren. Seitdem sind Arbeit und Ausbildung meine wichtigsten politischen Themen geworden. Die Jusos sind einst als Zusammenschluss von Auszubildenden entstanden und bis heute ist es unser Anspruch, gemeinsam mit den DGB-Gewerkschaften überall dort zu kämpfen, wo es darum geht, Arbeits- und Ausbildungsbedingungen zu verbessern.
Ich glaube, dass ich dazu beitragen kann, diesen Teil unserer DNA mit Leben zu füllen. Neben Arbeit und Ausbildung ist mir vor allem die Transformation, also die Umgestaltung der Wirtschaft zu klimaneutraler Produktion und die damit verbundenen gesellschaftlichen Probleme ein wichtiges Thema. In großen Teilen NRWs kündigt sich ein bedrohlicher Strukturwandel an und wir Jusos müssen unseren Teil dazu beitragen, dass dieser Strukturwandel nicht gegen die Interessen der Beschäftigten vollzogen wird.
Denn schon einmal haben wir in NRW miterlebt, wie mit dem Ruhrgebiet eine starke Industrieregion zuerst vom Strukturwandel überrollt, und dann dem Verfall preisgegeben wurde.
Jeder unserer Grundwerte ist nur so lange Teil der Verbandsidentität, wie wir ihn in Bildungsveranstaltungen, Anträgen und Aktionen nach innen und nach außen wirksam machen. Als Sozialist sehe ich uns Jusos in der Verantwortung, uns stärker mit der Arbeitsrealität in unserem Land auseinander zu setzen, damit wir uns stolz und selbstbewusst in die lange Reihe derer einreihen können, die vor uns für den Sozialismus gekämpft haben. Die Wut vieler junger Menschen auf ein System, das sie in prekären Wohn- und Arbeitsverhältnissen hält ist berechtigt – der Ausdruck dieser Wut in Form von Wahlsiegen für die AfD ist es nicht. Die Antwort auf die Brutalität des Kapitalismus darf niemals ,,Vaterland’’ oder ,,Nation’’ sein – und wenn wir sie nicht geben, wird es wahrscheinlich niemand tun.
Verbandskultur
Nach fünf Jahren im Vorstand des UB Märkischer Kreis (davon zwei Jahre als Vorsitzender) habe ich eine gute Vorstellung davon, welche beeindruckende Arbeit die Unterbezirke überall leisten – nicht nur in den großen, oft studentischen Städten, sondern auch in ländlichen oder kleinstädtischen Flächenkreisen.
Ich wünsche mir einen Jugendverband, in dem wir alle mit größtem Respekt voreinander daran arbeiten, unsere Grundwerte innerhalb und außerhalb der SPD zu vertreten egal ob in der Hochschulgruppe oder Gemeindevertretung, ob im größten Unterbezirk oder der kleinsten AG. Der Landesvorstand ist für mich dabei ein Teil eines größeren und komplexen Systems von vielen Gliederungen, deren Rückgrat die Arbeit der Unterbezirke und Kreisverbände bildet.
Wir Jusos werden in Zukunft daran arbeiten müssen, wie wir miteinander kommunizieren. Unser
Landesverband ist in seinem Wesen und seiner Sprache sehr akademisch geprägt und schließt auf diese Weise viele Menschen aus. Wenn wir uns als Partei der Arbeiter*innenbewegung verstehen, müssen wir uns auch in unserer eigenen politischen Arbeit daran erinnern.
Bildungsarbeit
NRW Jusos heißt für mich auch immer: Bildungsarbeit. Als Jugendverband ist es unsere Aufgabe, unsere Mitglieder durch politische Bildung selbstständig in das Zeitgeschehen einzubinden. Mit all dem Wissen, das mir in den letzten Jahren auf den verschiedenen Ebenen unseres Verbandes vermittelt wurde, möchte ich jetzt meinen Teil dazu beitragen, dass die nächste Generation Jusos ebenso von unserer Bildungsarbeit profitiert, wie ich das getan habe.
Innerhalb der IG Metall Jugend bin ich bereits in der Jugendbildungsarbeit engagiert und kann mit dieser Erfahrung helfen, unser Bildungsprogramm mit Leben zu füllen.
Welche Bildungsveranstaltungen funktionieren – und in welchem Rahmen sie angeboten werden, wird in unserem Landesverband ständig neu verhandelt und diskutiert. Fest steht aber: Wer sich als inhaltlicher Motor der SPD versteht, kommt um eine hochwertige Bildungsarbeit nicht herum.