Awareness
Was bedeutet Awareness?
Das Wort „Awareness“ bedeutet übersetzt so etwas wie „Bewusstsein“ und wird auch im deutschsprachigen Raum immer bekannter. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen für diskriminierende oder übergriffige Strukturen oder Verhaltensweisen. Insbesondere marginalisierte Gruppen, z.B. FINTA (Frauen, Inter, Nichtbinäre, Trans und Agender), BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) und queere Menschen, erfahren in unserer Gesellschaft und leider auch in unserem Verband Diskriminierung und Gewalt. Awarenessarbeit kann dem entgegenwirken, aber auch betroffene Personen nach Vorfällen dieser Art unterstützen.
Wie leben wir NRW Jusos Awareness?
Uns ist es wichtig, dass sich möglichst alle bei uns im Verband wohlfühlen und wir, soweit möglich, einen safer space darstellen. Konkret bedeutet das, dass wir die Bedürfnisse und Grenzen anderer Menschen, sowie unsere eigenen, beachten.
Wir möchten in unserem Verband eine Konsenskultur leben. Das bedeutet, dass wir uns vor der Kontaktaufnahme die Zustimmung der Person einholen, z.B. „Darf ich dich umarmen?“. Nur ein deutliches, freiwilliges und im Vollbesitz der geistigen Kräfte geäußertes Ja ist auch ein Ja. Jedes Nein oder nicht eindeutige Ja ist kein Konsens und muss so auch akzeptiert werden.
Konkret meint das: Wir fassen niemanden ohne Zustimmung an und bedrängen oder belästigen niemanden.
Jedes Verhalten, das den Konsens nicht beachtet, ist eine Grenzüberschreitung. Eine Grenzüberschreitung beginnt nicht erst bei körperlichem Kontakt, sondern in dem Moment, in dem sich eine andere Person mit etwas nicht wohl fühlt. Nur weil man selbst z.B. kein Problem damit hat, umarmt zu werden, heißt das nicht, dass das für das Gegenüber auch so ist.
Diskriminierendes (rassistisches, sexistisches, ableistisches, queerfeindliches usw.) Verhalten wird bei uns nicht akzeptiert, egal, ob es ernst gemeint war oder nicht.
Unser Awareness-Konzept
Auf der Landeskonferenz 2021 haben wir uns ein Awareness-Konzept gegeben, mit dem wir innerverbandliche Strukturen für Awareness geschaffen haben. Dort wurde zum einen eine Awareness-Kommission ins Leben gerufen, die sich als ständige Struktur mit der Awareness in unserem Verband beschäftigt, zum anderen haben wir die Awareness-Teams festgeschrieben, die bei unseren Veranstaltungen ansprechbar sind. 2024 haben wir das Awareness-Konzept nach einem mehrmonatigen Evaluationsprozess überarbeitet und in einer Neufassung bei der Landeskonferenz beschlossen. Diese Neufassung findest du hier.
Was ist die Awareness-Kommission?
Die Awareness-Kommission besteht aus vier Personen aus dem Verband. Für die Amtszeit 2024-26 sind das Soukaina Errafay, Lea Leidig, Dennis Schnittke und Marielena Scheffler. Sie behandeln Fälle von körperlicher, emotionaler, psychischer und sexualisierter Gewalt, übergriffigem und unangemessenem Verhalten (insbesondere Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Ableismus (Diskriminierung von Menschen mit Behinderung), Antisemitismus, Klassismus und deren Reproduktion), die in unserem Verband auftreten. Sie sind ansprechbar, in welcher Situation auch immer du dir Hilfe oder ein offenes Ohr wünschst. Bitte zögere nicht, dich an sie zu wenden. Hier findest du weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten:
Was ist ein Awareness-Team?
Awareness-Teams sind Personen, die bei einer bestimmten Veranstaltung ansprechbar sind, falls du oder jemand anderes dort übergriffiges Verhalten, Diskriminierung oder Gewalt erlebst oder dich auf eine andere Weise unwohl fühlst. Diese Personen werden bei der Veranstaltung vorgestellt und sind z.B. durch einen Button erkennbar. Je nach Veranstaltung sind sie auch über ein Awareness-Handy erreichbar und es steht ein Awareness-Raum zur Verfügung, in den du dich zurückziehen kannst.
Ich hätte Interesse, Teil eines Awareness-Teams zu werden. Wie mache ich das?
Wir werden bei zukünftigen Präsenz-Veranstaltungen, bei denen ein Awareness-Team gebraucht wird, in der Anmeldemaske abfragen, wer Interesse hätte, bei dieser Veranstaltung im Awareness-Team zu sein. Das heißt nicht, dass du automatisch im Awareness-Team bist, sondern die Awareness-Kommission wird sich anschauen, wer sich dafür gemeldet hat, und auf Personen zugehen, die sie für diese Veranstaltung gerne im Awareness-Team hätte. Je nach Größe und Art der Veranstaltung braucht man eine bestimmte Anzahl an Personen, außerdem ist uns wichtig, dass die Awareness-Teams möglichst divers besetzt sind. Die Awareness-Kommission stellt einen Leitfaden für Awareness-Teams zur Verfügung und ist auch ansprechbar, falls Fragen aufkommen. Du brauchst also keine besondere Erfahrung mitzubringen, um in einem Awareness-Team zu sein.